Bericht + Bilder Westfalenpost 26.09.2023 — Dirk Becker
Hochklassiger Gesang, gelungene Premieren und eine Moderation mit viel Klamauk – das waren die Zutaten für ein besonderes Chorkonzert.
Mit „Guten Morgen, liebe Gäste“ hat der heimische Meisterchor „amante della musica menden“ sein Publikum erstmals zu einem Benefizkonzert am Vormittag begrüßt. Das Experiment, die Veranstaltung vom Abend auf den Vormittag zu verlegen, gelang – das zeigten schon die fast komplett gefüllten Reihen im großen Saal der Wilhelmshöhe. Und noch etwas war anders, als es das Publikum von „amante della musica“ sonst kennt: Der Chor trat nicht auf der großen Bühne auf, sondern im Saal selbst. Das ermöglichte es dem Gastchor „Sistaz“ aus Dortmund, swingend die Bühne zu betreten.
Für die singenden Frauen war das Konzert auf der Wilhelmshöhe ein besonderes: Die „Sistaz“ standen erstmals gemeinsam auf der Bühne – wobei „stehen“ der falsche Begriff ist. Der Chor, der sechs Stücke präsentierte, war ständig in Bewegung. Die „Sistaz“ stehen beispielhaft für moderne Chormusik und waren allein deshalb ein kongenialer Partner für „amante“.
Der Meisterchor selbst erfüllte seinem Publikum einen großen Wunsch. Nach den vergangenen Benefizkonzerten unter dem Titel „amante & friends“ hatten die Sängerinnen und Sänger immer wieder gehört, dass sich die Gäste mehr Stücke vom Gastgeber wünschten. Mit elf sehr unterschiedlichen Stücken zeigte der Meisterchor einen großen Teil seines Repertoires und glänzte dabei unter der Leitung von Stefan Risse.
So erlebte das Publikum einen kurzweiligen Vormittag, wozu aber insbesondere auch das Moderatorenpaar Heinz und Erhardt (Dominik und Thomas Dodt) sein Scherflein beitrug. Im Stile des unerreichten deutschen Komikers reihten sie einen Witz an den nächsten, glänzten mit Wortspielen und feiner Mimik. Dazu erklang immer wieder das Lachen, das Heinz Erhardt berühmt gemacht hat. So wurde die Matinee nicht nur zu einer musikalisch hochklassigen Veranstaltung, sondern auch zu einem Highlight in Sachen Humor.
Doch damit nicht genug, denn „amante“ ging es insbesondere auch um den Benefizcharakter. Mit dem Förderverein Freizeitzentrum Biebertal und dem Hospiz Mutter Teresa aus Letmathe durften sich gleich zwei Einrichtungen über jeweils 1000 Euro freuen. Thorsten Günner, Vorsitzender von „amante della musica“, erinnerte an die Herausforderungen, vor denen der Förderverein zuletzt nach den jüngsten Starkregen-Ereignissen stand.
Das Hospiz hatte Thorsten Günner im Vorfeld des Konzertes selbst besucht. „Ich war überrascht, dass das kein Ort der Traurigkeit ist, sondern dort auch viel gelacht wird“, erklärte der Vorsitzende im Gespräch mit der WP. Einrichtungsleiterin Lucyna Krzeminski bestätigte das auf der Bühne und berichtete, dass das Hospiz eine Erweiterung von sechs auf acht Plätze plant. All das sei, wie der Betrieb der Einrichtung, nur mit Spendengeldern möglich. „amante della musica“ leistet also wertvolle Unterstützung – und bedankte sich zum Schluss des Konzertes singend bei seinem Publikum.