amante lädt am 13.02.2011 zum Festakt in die Party-Tenne auf den Hof Drepper
Bilder von Dirk Becker und Tobias Holz
Ein meisterlicher Festakt zum 25. Geburtstag
Festredner Klaus Levermann findet humorige Worte für „amante della musica“
Bericht von Dirk Becker Helweger Anzeiger
Keine Frage: Von „amante della musica“ musste man einen großartigen Auftritt erwarten. Der Meisterchor hat große Ansprüche an sich selbst – und sieht sich gegenüber Förderern, Sponsoren und jedem einzelnen Zuhörer in der Pflicht. Richtig gelungen waren aber eben auch die Reden – allen voran die von Klaus Levermann.
Levermann, der 1986 gemeinsam mit einigen ehemaligen Mitgliedern des Kinderchores der Heilig-Kreuz-Gemeinde aus der Taufe gehoben hatte, brillierte mit einem humorvollen Vortrag. Der Ehrenvorsitzende erinnerte daran das der „Junge Chor Menden 1986“ anfangs in „dunklen Kellergewölben“ geprobt hat – gemeint war die Kellerbar des Mannes, der den Chor zu einem der besten Ensembles der Umgebung machte.
Und Levermann legte nach, verschenkte saure Gurken an die fünf schwangeren Sängerinnen des Chores, alkoholfreien Sekt für den Tag der Geburt. Der Festredner tauchte ein in das Chorleben, das er so gut kennt. Das Chorleben, das sich seit Levermanns Abschied aber auch weiter verändert hat. Der Festakt war ein weiterer lebendiger Beweis für den Ehrgeiz, der die Sängerinnen und Sänger, aber auch Chorleiter Michael Oel antreibt. Als „semiprofessionell“ bezeichnete Lars Becker die Arbeit des Ensembles, das trotz vieler erfolgreicher Leistungssingen mit beiden Füßen am Boden geblieben ist.
Becker bedankte sich bei allen Förderern und Sponsoren, allen voran der Mendener Bank. Und er nannte das Ziel, das sich „amante della musica“ gesteckt hat: Der Chor will mehr Publikum in die Säle locken, in denen er singt. Dass er musikalisch die Qualität dazu hat, hat der Chor immer wieder bewiesen – auch schon unter der Leitung von Klaus Levermann.
„amante“ eröffnete den Festakt mit 100 geladenen Gästen, darunter Bürgermeister Volker Fleige, sein Vorgänger Rudi Düppe und Landrat Thomas Gemke, mit dem „Lied des Türmers“. Dieses Stück war das erste, das der Chor einstudiert und aufgeführt hat. Fleige erinnerte sich, dass er bei der Aufführung dabei war. Es sei klar gewesen, dass diese Chormusik die Zukunft bestimmen werde.
Hermann Otto, der als Präsident des Chorverbandes Nordrhein-Westfalen die Jubiläumsurkunde überreichte, brach aber auch eine Lanze für alte Traditionschöre. Er lobte nicht nur die musikalische Leistungsfähigkeit des Chores, sondern auch dessen Organisationstalent. „amante“ hat gemeinsam mit dem Chorverband Hönne-Ruhr vier Leistungssingen auf der Wilhelmshöhe organisiert – und Hermann Otto versprach, dass weitere folgen werden.
Auf den Chor wartet aber schon jetzt viel Arbeit: Am 7. und 8. Oktober präsentiert „amante“ zweimal die Revue „Für immer jung“ auf der Wilhelmshöhe. Lars Becker macht keinen Hehl daraus, was sich der Chor erwartet: zweimal ausverkauftes Haus und 500 Gäste sollen es sein. Bis dahin wird „amante“ nicht nur musikalisch gefordert sein, sondern auch handwerkliches Geschick beweisen müssen, denn auch das Bühnenbild stellen die Aktiven selbst her.
Es ist eben die Fähigkeit, sich immer wieder auch auf neues einzulassen, die den Chor „amante della musica“ zu dem macht, was er ist. Das machte auch Klaus Levermann deutlich. Eine besondere Ehre wurde am Sonntag Simone Rekitt zuteil: Sie ist das einzige verbliebene Gründungsmitglied des Chores und wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Lars Becker überreichte ihr einen Rahmen mit vielen Bildern aus ihrer ganz persönlichen Chorgeschichte.
Und so blieb letztlich nur eine Frage offen: die, ob „amante“ sich zurecht „Meisterchor“ nennen darf. Klaus Levermann hatte da so seine schwarz-gelben Zweifel: Der Chor sei bisher nicht bei einem Konzert in Dortmund aufgetreten. Stimmt, aber dafür war er schon zur Chorfahrt in München…
Simone Rekitt singt seit 25 Jahren bei amante mit
Bericht von Laura Oswald-Jüttner Westfalenpost
25 Jahre amante della musica menden – wenn das mal kein Grund zum Feiern ist. Das erste offizielle Jubiläum im Chorverband Hönne-Ruhr feierten die 50 Sängerinnen und Sänger gestern mit einem großen Empfang in der Party-Tenne auf dem Hof Drepper in Sümmern.Niemand hätte wohl damit gerechnet, was aus einer Handvoll Mädchen und Jungen werden würde. Am wenigsten wahrscheinlich Simone Rekitt. Die Altistin ist das noch einzig verbliebene Gründungsmitglied. Sie blickt glücklich auf 25 Jahre in einem Chor zurück: „Für mich ist Singen das Schönste, was es gibt.“ Der Zusammenhalt im Chor ist es, der sie auch nach einem Vierteljahrhundert noch immer fasziniert. „Es gab viele tolle Chorfahrten, Freundschaften sind entstanden, die man noch immer pflegt.“ 1993 lernte sie beim damals noch Jungen Chor Menden 1986 – die Umbenennung in amante della musica menden erfolgte 1998 – ihren Mann Burkhard Brühmann kennen, 2003 heirateten die beiden, der Chor war natürlich dabei. „Es ist super, dass wir ein gemeinsames Hobby haben.“ Simone Rekitt gehört zu amante einfach dazu. Um ihr das offen zu zeigen, enthüllte Vorsitzender Lars Becker eine Tafel mit vielen Fotos von Simone Rekitt. In der Mitte prangt eine Urkunde, mit der sie ab sofort zum Ehrenmitglied ernannt ist.
Von 1986 bis 2006 leitete Klaus Levermann den Chor. Er hielt gestern eine großartige Festrede, erinnerte darin an die Anfänge: „Es war ein spannendes Zusammensein von jungen Menschen, die Lust aufs Singen hatten, obwohl Singen in dem Alter eigentlich noch ,verpönt‘ war“, lässt Levermann die erste Probe auf der Orgelempore in der Heilig-Kreuz-Kirche Revue passieren.
Aus der Handvoll sind mittlerweile 50 aktive Sängerinnen und Sänger zwischen 16 und 66 Jahren geworden. Den demographischen Wandel hat amante aufgehalten, derzeit erwarten fünf Sängerinnen Nachwuchs, darunter zwei echte Chorbabys, denn beide Eltern singen bei amante.
Zahlreiche Ehrengäste waren der Einladung gefolgt, unter ihnen der Präsident des Chorverbandes NRW, Hermann Otto. Er hatte neben einer Urkunde zum 25-jährigen Jubiläum auch bewegende Worte für amante della musica im Gepäck: „Chorgesang ist die unüberhörbare Stimme von NRW. Leidenschaft ist in jedem von euch. Danke für 25 Jahre lebendige Chorgeschichte. Ihr seid gute Repräsentanten einer Stadt, und es macht Spaß, euch zuzuhören.“
Lars Becker, seit 1999 Vorsitzender von amante della musica, würdigte den Chor und seine Sangesgeschwister mit den Worten „Unser Ruf hat uns über die Stadt- und Kreisgrenzen hinaus bekannt gemacht. Wir sind angesehene Botschafter Mendens.“
Dem Empfang folgt in diesem Jahr noch ein zweitägiges Chorfestival auf der Wilhelmshöhe, zu dem alle Chöre aus dem Chorverband Hönne-Ruhr eingeladen sind. Im Sommer feiert der Chor eine eigene große Geburtstagsparty. Ein weiterer Höhepunkt wird die Chorrevue „Für immer jung“ im Herbst sein.